Der offizielle Probebetrieb begann im April 2020. Die innovative Klärschlammpyrolyse in Niederfrohna ist seitdem erfolgreich im Dauerbetrieb und hat die Planungen und Erwartungen vollends bestätigt.
Die nun vollständig in den Bestand eingebundene Anlage umfasst die folgende Maschinentechnik:
Ziel ist es, den Faulschlamm nach der Entwässerung weiter zu trocknen und zu karbonisieren.
Dazu wird der entwässerte Klärschlamm durch einen Hochtemperaturtrockner gefördert, in dem heiße Abluft eines Mikro-Gasturbinen-Blockheizkraftwerks dafür sorgt, dass der größte Teil des noch enthaltenen Wassers verdampft. Der Betrieb des BHKWs erfolgt mit dem bei der Klärschlammfaulung entstehenden Klärgases. Nach einer Pelletierung wird der nun trockene und staubfreie Klärschlamm unter Sauerstoffabschluss im Pyrolysereaktor auf 600 bis 650°C erhitzt und dabei karbonisiert. Hierbei entstehen heizwertreiche Pyrolysegase, die in der integrierten Brennkammer vollständig verbrannt werden. Die daraus gewonnene Wärme beheizt zu einem die Pyrolyse und steht zusätzlich für die vorgeschaltete Faulung zur Verfügung.
Die benötigte Wärmeenergie für den Gesamtprozess stammt somit vom Klärschlamm selbst. Durch dieses Verfahren wird die Klärschlammmenge deutlich reduziert. Gleichzeitig entsteht ein hochphosphorhaltiges, keimfreies und schadstoffarmes Biomassekarbonisat das u.a. in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnte. Der Zweckverband Frohnbach reagiert somit auf die geänderten Anforderungen aus der Klärschlamm- und Düngemittelverordnung mit einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Lösung.
Foto: Klärschlammpyrolyseanlage zur klimafreundlichen Erzeugung von wertvollen Biomassekarbonisaten
Als Planungsbüro wurde die INFRAPLAN Ingenieure GmbH mit der Planung und der fachlichen Bauüberwachung beauftragt.
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