In der von uns durchgeführten Potenzialstudie für eine mitteldeutsche Kläranlage der Größenklasse 4 lag der Fokus auf der Anpassung der Klärschlammbehandlungstechnik.
Dabei wurden auch Möglichkeiten der zentralen, gemeinsamen Klärschlammbehandlung und Verwertung im Verbund mit weiteren kleineren Kläranlagen im Verbandsgebiet aufgezeigt.
Die Potenzialanalyse untersuchte kurz-, mittel- und langfristige Energieeinspar- und Effizienzpotentiale. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst und energetisch, wirtschaftlich und klimaschutztechnisch bewertet. Dabei konnten wir unsere Erfahrungen aus der Planung und dem Betrieb von eigenen geplanten und umgesetzten innovativen Klärschlammbehandlungstechnologien einfließen lassen. Anschließend wurde gemeinsam mit dem Auftraggeber ein Umsetzungskonzept entwickelt, um die Ziele auch tatsächlich und in einem realistischen Zeitraum realisieren zu können.
Die Deckungsquote des Gesamtenergiebedarfs für Strom und Wärme durch auf dem Kläranlagenareal mittels erneuerbarer Energien gewonnen Energie beträgt nach Umsetzung aller Maßnahmen rund 87%, womit der Zielwert von mindestens 70% der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld übertroffen wird.
Der spezifische jährliche Strombedarf für Fremdbezug beträgt bei Umsetzung aller Maßnahmen 8,9 kWh/(EW/a). Entsprechend wird der Zielwert von 23 kWh/(EW/a) sicher erreicht und deutlich übertroffen.
Klimaschutztechnisch konnte ein jährliches Einsparpotenzial von rund 1.300.000 kg CO2 im Bereich der innovativen Klärschlammbehandlung und von 250.000 kg CO2 im Bereich der Energieeffizienzmaßnahmen ausgewiesen werden.
Basierend auf den positiven Ergebnissen der Potenzialstudie stehen dem Abwasserverband nun auch Fördermittel für die Umsetzung der aufgezeigten Maßnahmen zur Verfügung.